„In seiner Installation Dem Fisch das Wasser zu erklären eröffnet Johannes Hoffmann eine kunsthistorische Referenz zu einem der bekanntesten Werke des Kölner Künstler Hans Haacke. Während in Marl das Rathaus gebaut wurde, entwickelte Haake 1963 den Condensation Cube – ein durchsichtiger Würfel, der im Ausstellungsraum einen natürlichen Kondensationsprozess zur Anschauung bringt und damit erstmals ein Realzeitsystem erfahrbar macht. In seinem verkleinerten Nachbau von Haakes Acrylglaswürfel, der in Marl in einem größeren ebenfalls durchsichtigen Kubus platziert und dadurch klimatisch reguliert wird, und der Wasserrinne auf der Fensterbank, die eigene evaporierende Prozesse im Ausstellungsraum in Gang setzt, übersetzt Hoffmann das in sich geschlossene und dennoch transparente System des Ursprungwerks in einen mittels Ventilator klimatisierten Binnenraum – ein Ökosystem in einem Ökosystem? So befragt Dem Fisch das Wasser zu erklären eindrücklich das Ewigkeitsversprechen, das von Architektur und Kunst zwar stets erwartet wird, jedoch immer einer konstanten (kollektiven) Pflege bedarf.“

aus dem Ausstellungstext von „Es gibt keine Maikäfer mehr“ Skulpturenmuseum Marl